Schlechte Rückenmuskulatur beim Pferd

Schlechte Rückenmuskulatur beim Pferd: Ursachen, Symptome & Maßnahmen

Letztes Update
August 20, 2025

Eine schlechte Rückenmuskulatur beim Pferd führt zu eingeschränkter Beweglichkeit und macht den Pferderücken empfindlicher gegenüber Schmerzreizen. Pferde mit mangelnder Rückenmuskulatur zeigen häufig Einschränkungen in der Rittigkeit, zum Beispiel das Ausfallen im Galopp oder Lahmheitserscheinungen.

Inhaltsverzeichnis

Eine schlechte Rückenmuskulatur beim Pferd führt zu eingeschränkter Beweglichkeit und macht den Pferderücken empfindlicher gegenüber Schmerzreizen. Pferde mit mangelnder Rückenmuskulatur zeigen häufig Einschränkungen in der Rittigkeit, zum Beispiel das Ausfallen im Galopp oder Lahmheitserscheinungen.

Der Musculus longissimus dorsi ist der längste Rückenmuskel des Pferdes. Er verläuft beidseits entlang der Wirbelsäule und wird aufgrund seiner Länge in einen Kopf-, einen Hals- und einen Brustteil untergliedert.

Ein starker und gesunder Rücken ist für ein Reitpferd wichtig, da eine intakte Wirbelsäule und kräftige Rückenmuskulatur das problemlose Tragen eines Reiters gewährleisten. Bewegungseinschränkungen, wie Taktunreinheiten, Lahmheiten oder ein unrundes Gangbild, werden über den Rücken kompensiert. Bei unzureichender Muskulatur entsteht so ein Teufelskreis aus Verspannungen, Fehlstellungen und Schmerzen.

Die Rückenmuskulatur hat nicht nur Einfluss auf die Biegung, Lockerheit und Stabilität der Wirbelsäule, sondern auch auf die Atemfreiheit des Brustkorbs sowie die Bewegungsfreiheit der Schultern. Sie ist somit entscheidend für die Beweglichkeit und Balance des Pferdes und hat Auswirkungen auf dessen gesamte Gesundheit.

Eine Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vetmeduni Vienna) zeigt einen deutlichen Zusammenhang zwischen unzureichender Rückenmuskulatur und erhöhter Schmerzempfindlichkeit im Bereich der Sattellage. Laut der Untersuchung besteht ein klarer Zusammenhang zwischen der Dicke der Rückenmuskulatur und der Stärke der Schmerzreaktion auf Druck. Eine schwach ausgeprägte Muskulatur erhöht das Risiko schmerzhafter Reaktionen in der Sattellage während des Reitens. Ähnliche Effekte sind auch bei sehr mageren Pferden mit wenig Fettgewebe möglich.

Bei Verdacht auf eine schlecht entwickelte Rückenmuskulatur ist es wichtig, gezielt zu handeln und einen Tierarzt zu kontaktieren, um gesundheitliche Folgeschäden zu vermeiden. Die orthopädische Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparats zählen zu den Schwerpunkten der Pferdeklinik am Sorpesee.

Mögliche erste Anzeichen für eine mangelnde Muskulatur im Rücken sind Verspannungen oder Rückbildungserscheinungen im Rückenbereich, Taktunreinheiten sowie ein steifer oder „unrunder” Gang beim Pferd. Ein akuter Notfall liegt vor, wenn das Pferd deutliche Schmerzreaktionen zeigt. In solchen Fällen ist umgehend ein Tierarzt zu kontaktieren.

Die Tierärztliche Klinik für Pferde am Sorpesee ist 365 Tage im Jahr rund um die Uhr für Sie und Ihre Patienten erreichbar.

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  • Adresse: Tierärztliche Klinik für Pferde am Sorpesee
  • Frankfurter Straße 34, 59846 Sundern-Stemel
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  • Webseite: https://pferdeklinik-sorpesee.de/

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Die Pferdeklinik am Sorpesee steht für Fachkompetenz, moderne Technik und individuelle Betreuung. Unter der Leitung von Dr. Jutta Riedel-Kaufhold und dem FEI-Tierarzt Tobias Kaufhold verfügt die Klinik über langjährige Erfahrung in der Diagnostik und Behandlung von Senkrücken.

Verschiedene Faktoren führen zu einer schwachen Rückenmuskulatur beim Pferd.

Was sind Ursachen für eine schlechte Rückenmuskulatur bei Pferden?

Die Ursachen für eine schlechte Rückenmuskulatur bei Pferden sind vielfältig und reichen von Erkrankungen wie Kissing Spines, PSSM oder Arthrose bis hin zu Reitfehlern, unpassender Ausrüstung oder schlechten Haltungsbedingungen. Auch falsche Fütterung oder zu wenig Bewegung führen zu einer schlechten Rückenmuskulatur.

In der folgenden Liste sind alle Ursachen für eine schwache Rückenmuskulatur bei Pferden aufgelistet.

  • Mangelnde Bewegung: Ein Hauptfaktor für die Entstehung einer schwachen Rückenmuskulatur ist eine unzureichend trainierte Muskulatur durch mangelnde Bewegung. Ohne regelmäßige, gezielte Aktivität bleibt der Muskelaufbau aus, was langfristig zu Instabilität und Verspannungen führt.
  • Schlechte Haltungsbedingungen: Pferde mit zu wenig Bewegung, etwa bei reiner Boxenhaltung oder begrenztem Weidegang, bauen nur unzureichend Muskulatur auf. Auch einseitige oder monotone Bewegungsmuster, wie sie bei reiner Führmaschinenarbeit oder unregelmäßigem Reiten auftreten, reichen für den gesunden Muskelaufbau nicht aus.
  • Unpassende Ausrüstung: Ein schlecht sitzender Sattel verursacht Druckstellen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Rücken. Das Pferd geht in eine Schonhaltung über. Auch ungeeignetes Zaumzeug oder ein nicht passendes Gebiss verursachen Verspannungen im Hals-Nacken-Bereich, die sich auf die Rückenlinie auswirken.
  • Reitfehler: Fehler beim Reiten wie ein schiefer oder steifer Sitz, mangelnde Eigenbalance oder ein zu hohes Gewicht des Reiters verursachen eine ungleichmäßige Gewichtsverteilung auf dem Pferderücken. Dadurch wird die Muskulatur unterschiedlich beansprucht, was Verspannungen begünstigt.
  • Trageerschöpfung: Trageerschöpfung bezeichnet die körperliche Dysbalance beim Pferd, die durch eine dauerhafte Belastung des Pferderückens beim Reiten entsteht. Über die Jahre führt die Überlastung dazu, dass das Pferd dem Reitergewicht nicht mehr standhält und die Rückenoberlinie absinkt. Langfristig beeinträchtigt das die Beweglichkeit und Muskeln des Pferdes.
  • Falsche Fütterung: Eine nicht bedarfsgerechte oder unausgewogene Fütterung beeinträchtigt den Muskelstoffwechsel bei Pferden. Fehlen Nährstoffe, wie hochwertiges Eiweiß, Vitamine oder Mineralstoffe, verlangsamt sich nicht nur der Muskelaufbau, sondern auch die Regeneration nach Belastungen.
  • Kissing Spines: Häufige Ursache für eine schwache Rückenmuskulatur beim Pferd sind Kissing Spines. Dabei stehen die Dornfortsätze der Wirbel zu eng beieinander oder überlappen sich. Das führt zu starken Schmerzen, aufgrund derer die Pferde Bewegungsvermeidung oder Schonhaltung zeigen.
  • Spondylose: Spondylose ist eine degenerative Erkrankung des Skeletts, die die Wirbelsäule betrifft. Sie führt zur Verknöcherung der Wirbelsäule, was zu zunehmender Steifheit und Schmerzen bei Pferden führt und die Beweglichkeit des Pferdes einschränkt.
  • Arthrose: Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die durch Knorpelabbau verursacht wird. Durch die Abnutzung der Gelenke entstehen Entzündungen und Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule. Das Pferd vermeidet daraufhin Bewegung und baut Muskeln ab.
  • Senkrücken: Ein Senkrücken, auch Lordose genannt, ist eine angeborene oder erworbene Fehlstellung der Wirbelsäule, bei der der Rücken des Pferdes stark nach unten durchhängt. Dadurch wird die Tragkraft der Rückenmuskulatur stark reduziert und die Muskelmasse reduziert sich.
  • PSSM (Polysaccharide Storage Myopathy): Die PSSM ist eine angeborene genetisch bedingte Muskelerkrankung, bei der es zu übermäßiger Speicherung von langkettigen Zuckermolekülen (Polysacchariden) in den Muskelzellen kommt. Dies führt zu Muskelverspannungen, Bewegungseinschränkungen und langfristigem Muskelabbau.
  • Traumata:  Zu den Ursachen, die eine schlechte Rückenmuskulatur verursachen, zählen außerdem Verletzungen durch Stürze, Festliegen, Hängenbleiben an Hindernissen oder das Besteigen durch andere Pferde. Auch Tritte oder Bisse anderer Pferde verursachen Muskelverletzungen oder Fehlhaltungen, die sich negativ auf die Rückenmuskulatur des Pferdes auswirken.
  • Exterieur: Das Exterieur bezeichnet das äußere Erscheinungsbild und den Körperbau eines Pferdes. Ein überlanger Rücken erschwert die Stabilisierung und das sichere Tragen eines Reiters. Dabei wird die Rückenmuskulatur stärker beansprucht und ermüdet schneller. Bei unzureichendem Training baut sie sich rasch ab.

Eine schwache Rückenmuskulatur zeigt sich beim Pferd in einer Vielzahl unterschiedlicher Symptome.

Was sind Symptome einer schlechten Rückenmuskulatur bei Pferden?

Die häufigsten Symptome einer schlechten Rückenmuskulatur bei Pferden sind Auffälligkeiten und Unregelmäßigkeiten im Bewegungsablauf, Rittigkeitsprobleme, Veränderungen des äußeren Erscheinungsbilds und Schmerzreaktionen.

Die folgende Aufzählung gibt einen Überblick über die Symptome einer unzureichenden Rückenmuskulatur bei Pferden.

  1. Auffälligkeiten im Bewegungsablauf: Pferde mit einer schlechten Rückenmuskulatur zeigen häufig einen gestörten und auffälligen Bewegungsablauf. Die Symptome auffälliger Bewegungsabläufe sind im Folgenden aufgeführt.

Die Kopfhaltung des Pferdes ist hoch nach oben gestellt und wirkt unnatürlich. Der Rücken wird im Bewegungsablauf durchgedrückt, statt sich aufzuwölben. Dem Pferd fehlt es an Schwung und Dynamik im Rücken. Das Pferd wirkt triebig und läuft übermäßig eilig oder hektisch. Die Hinterhand schleift über den Boden, was auf fehlende Aktivität hindeutet. Die Beine werden nicht aktiv gehoben. Das Pferd zeigt Taktunreinheiten. Häufiges Ausfallen im Galopp während des Trainings. Der gesamte Bewegungsablauf wirkt blockiert.

  1. Rittigkeitsprobleme: Rittigkeitsprobleme äußern sich durch Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit zwischen Pferd und Reiter. Folgende Symptome sind typisch für Rittigkeitsprobleme durch Rückenprobleme.
  • Der Reiter ist nicht in der Lage einzusitzen, da das Pferd keinen schwingenden Rücken zeigt und sich dem Reitersitz entzieht.
  • Der Pferderücken fühlt sich unter dem Reiter hart an, was auf eine fehlende Rückentätigkeit und muskuläre Verspannungen hindeutet.
  • Das Pferd tritt nicht ans Gebiss heran.
  • Das Pferd rollt sich ein, um sich dem Zügeldruck oder der Arbeit im Rückenbereich zu entziehen.
  • Das Pferd reißt dem Reiter die Zügel aus der Hand.
  • Es treten Zungenfehler wie das Kippen oder Herausstrecken der Zunge beim Pferd auf.
  • Das Pferd hat Schwierigkeiten, korrekt und geschlossen zu stehen.
  1. Veränderung im Erscheinungsbild: Eine unzureichend entwickelte Rückenmuskulatur zeigt sich im äußeren Erscheinungsbild des Pferdes.Typische Symptome eines schlechten Bemuskelungszustands finden sich in folgender Liste.
  • Die Wirbelsäule ist deutlich sichtbar und tritt vor allem im Bereich des Rückens und der Kruppe markant beim Pferd hervor.
  • Im Schulterbereich zeigen sich Einsenkungen, die auf einen fehlenden Muskelaufbau im Bereich des Schultergürtels hindeuten.
  • Das Fell wirkt stellenweise unregelmäßig oder stumpf, was auf eine gestörte Durchblutung und mangelnde Vitalität schließen lässt.
  • Die Hinterbeine stehen auffällig weit nach hinten herausgestellt, was auf eine unphysiologische Körperhaltung infolge muskulärer Schwäche hinweist.
  • Der Rücken erscheint durchhängend, was ein klassisches Zeichen für fehlende Tragkraft und inaktive Rückenmuskulatur ist.

4. Schmerzreaktionen: Pferde zeigen Schmerzen durch eine Vielzahl von Verhaltensänderungen und körperlichen Reaktionen. Die folgende Auflistung beschreibt typische Anzeichen für schmerzbedingtes Verhalten infolge muskulärer Defizite im Rückenbereich.

  • Beim Satteln und Aufsteigen reagiert das Pferd mit Unruhe oder zeigt Abwehrreaktionen.
  • Das Pferd schnappt nach dem Sattel oder dem Reiter, was auf eine Schmerzassoziation mit der Ausrüstung hindeuten kann.
  • Beim Putzen des Rückens kommt es zu deutlichen Schmerzreaktionen wie Ausweichen, Muskelzucken oder Trittversuchen.
  • Die Mimik des Pferdes ist angespannt, die Augen sind zusammengekniffen und die Maulpartie angespannt.
  • Das Pferd fällt durch vermindertes Sozialverhalten, reduzierte Bewegungslust oder apathisches Verhalten auf.
  • Unter dem Reiter kommt es zu Widersetzlichkeiten wie Steigen oder Buckeln, die als Ausdruck von Schmerz zu interpretieren sind.

Zur Verbesserung einer unzureichenden Rückenmuskulatur beim Pferd gibt es verschiedene Maßnahmen.

Was sind Maßnahmen gegen eine schlechte Rückenmuskulatur bei Pferden?

Maßnahmen gegen eine schlechte Rückenmuskulatur bei Pferden sind insbesondere Aufbautraining zum Muskelaufbau und Erholungsphasen. Ergänzend sind eine individuell angepasste Sattellage, artgerechte Haltungsbedingungen, ein korrekter Reitersitz, regelmäßige Hufbearbeitung und komplementäre Therapien wichtig.

Die folgende Aufzählung nennt Maßnahmen gegen eine schwache Rückenmuskulatur beim Pferd.

  1. Muskelaufbau: Die wichtigste Maßnahme gegen eine schwache Rückenmuskulatur bei Pferden ist gezieltes Training zum Aufbau der Muskulatur. Der lange Rückenmuskel des Pferdes ist von Natur aus kein Tragemuskel. Daher ist es wichtig, dass er ausreichend aufgebaut wird, um das Gewicht des Reiters zu tragen. Zum gezielten Aufbautraining gehört insbesondere die Bodenarbeit, da sie eine kontrollierte Aktivierung der Muskulatur ermöglicht. Das Longieren mit geeigneten Hilfszügeln fördert die Rückentätigkeit und aktiviert die Oberlinie. Das Reiten über Stangen (Cavaletti) verbessert die Koordination und die Muskelaktivität. Auch der Wechsel in verschiedene Gangarten aktiviert die Rückenmuskulatur. Ergänzend empfiehlt sich das Arbeiten in leicht hügeligem Gelände, um die tieferliegende Muskulatur des Pferdes zu kräftigen. Auch die Wissenschaftler der Studie „Algometry to measure pain threshold in the horse’s back – An in vivo and in vitro study“ empfehlen für schwach bemuskelte Pferde ein gezieltes Training vom Boden aus, um eine ausreichende muskuläre „Polsterung“ zu entwickeln. Erst im Anschluss sollte mit dem Reiten begonnen werden, um schmerzfreie Bewegung und nachhaltige Muskelentwicklung zu fördern.
  2. Erholungsphasen: Ebenso wichtig wie das Training selbst sind ausreichende Ruhephasen. Muskelaufbau findet nicht während, sondern nach dem Training statt. Muskelaufbau berücksichtigt daher nicht nur das Training, sondern auch Ruhetage, zur Entspannung. Je konsequenter Erholungsphasen in den Trainingsalltag integriert werden, desto nachhaltiger erfolgt der Muskelaufbau. Muskelkater oder Schmerzreaktionen sind immer ernst zu nehmen und das Trainingspensum ist anzupassen. Wird dem Pferd keine Erholung gewährt, entstehen Überlastung und Verspannungen, die langfristig zu Leistungsabfall und Schmerz führen.
  3. Sattelanpassung: Der Sattel hat großen Einfluss auf die Rückengesundheit des Pferdes. Insbesondere bei jungen Pferden oder im Trainingsaufbau ist eine regelmäßige Kontrolle wichtig, da sich Körperform und Muskulatur stetig verändern. Eine optimale Passform des Sattels verhindert Druckstellen, Verspannungen und Bewegungseinschränkungen.
  4. Haltungsbedingungen: Die Haltungsbedingungen eines Pferdes haben Einfluss auf seine Gesundheit. Je mehr freie und selbstbestimmte Bewegung möglich ist, desto besser kann sich die Muskulatur aufbauen. Ein täglicher Weide- oder Paddockgang mit ausreichend Platz ist unbedingt notwendig.
  5. Reiterliche Einflüsse: Die Reitweise und der Sitz des Reiters beeinflussen die Rückentätigkeit des Pferdes direkt. Ein unausbalancierter oder verspannter Sitz führt zu Fehlbelastungen und Muskelverspannungen. Eine gezielte Schulung der Sitzposition entlastet das Pferd. Die Begleitung durch einen qualifizierten Trainer, etwa durch Videoanalysen oder das Reiten an der Spiegelwand, ermöglicht es, die eigene Einwirkung zu reflektieren. Ideal ist ein Verhältnis von 10 bis 15 Prozent des Pferdegewichts für das Reitergewicht.
  6. Hufbearbeitung: Eine korrekte und regelmäßige Hufbearbeitung durch einen Hufschmied ist für die richtige Haltung und Rückengesundheit eines Pferdes unverzichtbar. Fehlende oder fehlerhafte Bearbeitung der Hufe lösen Haltungs- und Bewegungsprobleme aus, die sich negativ auf die Rückenmuskulatur auswirken. Ein Intervall von maximal sechs bis acht Wochen gilt als empfehlenswert.
  7. Komplementäre Maßnahmen: Komplementärmedizinische Ansätze wie Akupunktur, Physiotherapie, Osteopathie oder Chiropraktik unterstützen den Muskelaufbau und die Muskelentspannung. Sie verbessern die Beweglichkeit und lösen gezielt Blockierungen. Auch Wärmeanwendungen wie ein Rückenwärmer fördern die Durchblutung und beugen Verspannungen vor, insbesondere in der kalten Jahreszeit.

In der Tierärztlichen Klinik für Pferde am Sorpesee steht ein umfassendes Leistungsspektrum für die orthopädische Versorgung des Bewegungsapparats zur Verfügung.

Behandlung einer schlechten Rückenmuskulatur beim Pferd in der Pferdeklinik am Sorpesee

Die Pferdeklinik am Sorpesee hat sich auf die orthopädische Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Bewegungsapparats spezialisiert. Als Fachklinik für orthopädische Erkrankungen zählt auch die Behandlung einer schwachen Rückenmuskulatur zu unseren Spezialgebieten.

Liegt der Verdacht auf eine auffallend schwache Rückenmuskulatur bei Ihrem Pferd nahe, insbesondere, wenn diese ungewöhnlich stark ausgeprägt ist oder von weiteren Symptomen wie Schmerzen und Bewegungseinschränkungen begleitet wird, ist eine tierärztliche Abklärung durch unsere  Tierärztliche Klinik für Pferde am Sorpesee empfehlenswert.

Unser großzügiges Klinikareal umfasst mehrere Behandlungsräume mit Untersuchungsständen, die wir für die Diagnostik und Therapie von Pferden mit Rückenproblemen wie einer schwachen Muskulatur nutzen. Wir untersuchen Ihr Pferd in ruhiger Atmosphäre vor Ort am Sorpesee oder auf Wunsch auch in Ihrem Stall. Dank unserer modern ausgestatteten Fahrpraxis mit fünf Einsatzfahrzeugen kann die Pferdeklinik am Sorpesee flexible Termine im gesamten Praxisgebiet anbieten und eine 24-Stunden-Versorgung der Patienten gewährleisten. Im Rahmen unserer Fahrpraxis bieten wir zur weiteren Diagnostik und Therapie außerdem digitales Röntgen, Ultraschall und Stoßwellentherapie an.

Um die Ursache für die schwache Rückenmuskulatur Ihres Pferdes zu ermitteln, untersuchen wir es in Bewegung und unter dem Sattel. Eine ausführliche Anamnese, das Abtasten des Rückens und die Überprüfung der Dehnungs- und Biegungsbereitschaft geben uns weitere Hinweise. Bei durch eine schlechte Muskulatur verursachten Lahmheitserscheinungen führen wir eine umfassende Lahmheitsdiagnostik durch. Diese erfolgt sowohl im Innen- als auch im Außenbereich unserer Pferdeklinik am Sorpesee. Da Haken an den Zähnen ebenfalls zu Rückenproblemen führen, kontrollieren wir auch das Gebiss Ihres Pferdes.

Die digitale Röntgentechnik ist entscheidend, um das Ausmaß von Rückenproblemen präzise zu klären. Mehrere kabellose digitale Systeme ermöglichen sowohl in der Pferdeklinik als auch im Stall eine schnelle und präzise Darstellung des Rückens. Eine Ultraschalluntersuchung liefert weitere wichtige Hinweise auf Veränderungen der Muskulatur.

Die Untersuchung von Blutproben ist ebenfalls eine wichtige diagnostische Maßnahme zur Abklärung muskulär bedingter Rückenprobleme. Sie liefert Hinweise auf zugrunde liegende Muskelerkrankungen wie die Polysaccharid-Speicher-Myopathie (PSSM). In unserem hauseigenen Labor ermöglichen modernste Analysegeräte eine sofortige Auswertung aller relevanten hämatologischen und klinisch-chemischen Parameter. Dank der hohen Messgenauigkeit erhalten wir innerhalb kürzester Zeit präzise Ergebnisse.

Die Therapie einer schwachen Rückenmuskulatur richtet sich nach der zugrunde liegenden Diagnose sowie der gezielten Beseitigung ursächlicher Faktoren. Zu Beginn steht jedoch die Schmerzfreiheit des Pferdes im Vordergrund. Zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung werden verschiedene Medikamente eingesetzt, die entweder oral verabreicht oder unter Röntgenkontrolle direkt in die betroffenen Bereiche injiziert werden.

Sobald die Schmerzfreiheit hergestellt ist, wird mit einem sorgfältig geplanten Muskelaufbau und einer spezifischen Physiotherapie begonnen. Die Physiotherapie ist ein Kernbereich der Pferdeklinik am Sorpesee und spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung von Rückenproblemen. Ein Teilbereich der Physiotherapie ist die Manuelle Therapie, bei der Gelenke präzise mobilisiert und manipuliert werden, um vorhandene Blockierungen zu lösen. Dadurch wird der Stoffwechsel im betroffenen Gewebe gefördert, die Biomechanik verbessert und Schmerzen gelindert. Die Pferdeklinik am Sorpesee bietet zudem Ganganalysen, die Beurteilung des Muskelstatus sowie gezielte Massagetechniken zur Behandlung von Muskelverspannungen an. Auch unsere Gelenkmobilisationen und Faszienbehandlungen fördern die Beweglichkeit und lösen Verspannungen.

Zu unserem therapeutischen Angebot zur Stärkung der Rückenmuskulatur zählen unter anderem Akupressur als Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Veterinärmedizin und Stresspunktmassagen nach C. Teslau. Ergänzend bieten wir eine umfassende Beratung zu relevanten Einflussfaktoren wie Fütterung, Haltung, Hufbearbeitung, Sattelpassform und Trainingszustand, um den Muskelaufbau Ihres Pferdes zu unterstützen. Ein weiteres Spezialgebiet von uns ist die Chiropraktik, insbesondere zur Wiederherstellung des physiologischen Bewegungsrahmens Ihres Pferdes. Mithilfe verschiedener chiropraktischer Techniken lösen wir Verspannungen und reduzieren Schmerzen bei einer schwachen Rückenmuskulatur.

Die Therapie einer schwachen Rückenmuskulatur erfolgt in der Pferdeklinik Sorpesee stets individuell und bedarfsgerecht. Basierend auf einer fundierten Diagnose erstellen wir einen Behandlungsplan, um die Rückenmuskulatur Ihres Pferdes gezielt zu stärken.

Was kann man zur Prävention einer schlechten Rückenmuskulatur bei Pferden tun?

Zur Prävention einer schlechten Rückenmuskulatur bei Pferden kann man regelmäßiges Training, gezieltes Aufwärmen, optimale Haltungsbedingungen, passende Sattelkontrolle, korrekte Hufbearbeitung, regelmäßige Zahnkontrollen, Reitweisen-Reflexion und fairen Umgang einplanen.

Die folgende Liste zeigt die wichtigsten präventiven Maßnahmen, um eine schlechte Rückenmuskulatur bei Pferden zu verhindern.

  • Regelmäßiges Training: Regelmäßige Bewegung ist die wichtigste Maßnahme zur Prävention von Rückenproblemen bei Pferden. Ein individuell angepasstes Trainingsprogramm ist Grundlage für den Aufbau einer gesunden Rückenmuskulatur. Das Training ist dem aktuellen Trainingszustand des Pferdes anzupassen und es ist wichtig, es behutsam zu steigern.
  • Aufwärmphase: Ein aufgewärmter Rücken ist Voraussetzung für eine gesunde Rückentätigkeit. Vor allem bei niedrigen Temperaturen ist der Rücken durch geeignete Maßnahmen wie Decken, Solariumnutzung oder langsames Vorwärtsgehen im Schritt gezielt vorbereitet werden.
  • Ausreichender Koppelgang: Pferde sind Bewegungstiere. Ausreichender Koppelgang und freie Bewegung fördern den Muskelaufbau und lösen Verspannungen. Eine Haltung mit eingeschränkter Bewegungsmöglichkeit, wie reine Boxenhaltung, begünstigt muskuläre Defizite.
  • Sattelpassform kontrollieren: Ein unpassender Sattel führt zu Druckstellen und Verspannungen. Die Passform ist alle 6 bis 12 Monate zu überprüfen und bei muskulären Veränderungen des Pferdes immer anzupassen, um Problemen in der Rückenmuskulatur vorzubeugen.
  • Hufbearbeitung sicherstellen: Fehlstellungen oder lange Beschlagsintervalle wirken sich negativ auf den Bewegungsapparat aus und belasten den Rücken des Pferdes. Ein 6- bis 8-wöchiger Beschlagsrhythmus sowie eine korrekte Bearbeitung der Hufe durch einen Fachmann sind notwendig für einen gesunden Bewegungsablauf.
  • Regelmäßige Zahnkontrollen: Probleme im Maulbereich beeinflussen das Bewegungsverhalten und die Rückentätigkeit des Pferdes negativ. Eine zahnärztliche Kontrolle alle 6 bis 12 Monate ist eine sinnvolle Maßnahme zur Prävention von Verspannungen und muskulären Fehlbelastungen im Rücken.
  • Reflektion der eigenen Reitweise: Ein unausbalancierter Reitersitz führt zu Fehlbelastungen des Pferderückens. Videoanalysen oder Reiten an der Spiegelwand helfen, die eigene Einwirkung zu verbessern. Auch ein angemessenes Verhältnis zwischen Reitergewicht und körperlicher Konstitution des Pferdes ist eine wichtige präventive Maßnahme.
  • Fairer Umgang mit dem Pferd: Ein respektvoller, geduldiger Umgang mit dem Pferd ist Voraussetzung für Vertrauen und Mitarbeit. Überforderung und zu hartes Training wirken sich negativ auf die Rückenmuskulatur und die Psyche des Pferdes aus.
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Samstag                      10.00 bis 12.00 Uhr
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und                               17.00 bis 18.00 Uhr

Wir möchten Sie bitten, sich beim Besuch stationärer Patienten vor Betreten des Stalles an der Rezeption anzumelden. Ist diese nicht besetzt, melden Sie sich bitte telefonisch an unter der Rufnummer:
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