Trächtigkeitsuntersuchung Pferd

Trächtigkeits­­­­­­untersuchung beim Pferd

Letztes Update am
16. September 2025

Um festzustellen, ob eine Stute trächtig ist, ist eine Trächtigkeitsuntersuchung durch einen Tierarzt notwendig. Eine Trächtigkeitsuntersuchung bestätigt nicht nur den Erfolg einer Bedeckung beim Pferd, sondern ermöglicht auch die Erkennung etwaiger Probleme oder krankhafter Veränderungen.

Inhaltsverzeichnis

Eine gesunde und erfolgreiche Zucht erfordert die kompetente Betreuung sowohl der Stute als auch des heranwachsenden Embryos. In der Pferdeklinik Sorpesee begleiten wir Sie und Ihre Stute mit fachlicher Expertise und Einfühlungsvermögen. Neben der Durchführung künstlicher Besamungen umfasst unser gynäkologischer Schwerpunkt Trächtigkeitsuntersuchungen sowie die umfassende Betreuung von der Geburt bis zur Fohlenaufzucht. 

Die Tierärztliche Klinik für Pferde am Sorpesee steht Ihnen an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr zur Verfügung. Unter der Leitung von Dr. Jutta Riedel-Kaufhold und FEI-Tierarzt Tobias Kaufhold verbinden wir Erfahrung, modernste medizinische Technik und persönliche Betreuung.

Hier sind unsere Kontaktdetails.

  • Adresse: Tierärztliche Klinik für Pferde am Sorpesee
  • Frankfurter Straße 34, 59846 Sundern-Stemel
  • Telefon: 02933/902190
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  • E-mail: web@pferdeklinik-sorpesee.de
  • Webseite: https://pferdeklinik-sorpesee.de/

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Warum sollte eine Trächtigkeitsuntersuchung beim Pferd durchgeführt werden?

Eine Trächtigkeitsuntersuchung sollte beim Pferd durchgeführt werden, um den Erfolg einer Bedeckung zu bestätigen. Die Feststellung einer Nichtträchtigkeit ermöglicht eine erneute Belegung in der nächsten Rosse. Mithilfe der Trächtigkeitsuntersuchung lassen sich zudem krankhafte Veränderungen erkennen und behandeln.

Eine Trächtigkeitsuntersuchung der Stute dient der frühzeitigen Kontrolle des Zuchterfolgs. In den ersten Monaten sind die äußerlichen Merkmale einer Trächtigkeit beim Pferd nicht zu erkennen. Die Gebärmutter ist erst im fünften bis achten Monat der Trächtigkeit durch das Absenken im sogenannten Senkstadium und den wachsenden Bauchumfang deutlich erkennbar. Um eine Schwangerschaft sicher zu bestätigen oder auszuschließen, ist es wichtig, nach einer Bedeckung immer eine Trächtigkeitsuntersuchung durchzuführen. Zeigt sich bei der Untersuchung, dass die Stute nicht tragend ist, lässt sich eine erneute Bedeckung in der folgenden Rosse planen. 

Die Trächtigkeitsuntersuchung hilft zudem, Ursachen für das Ausbleiben einer Trächtigkeit zu erkennen und ermöglicht die frühzeitige Diagnose krankhafter Veränderungen. Regelmäßige Kontrollen sichern die optimale Versorgung der Stute und fördern eine gesunde Entwicklung des Fohlens. Besonders im ersten Trächtigkeitsdrittel besteht ein erhöhtes Risiko für Störungen wie eine unbemerkte Resorption des Embryos. Ab dem 42. Tag lässt sich der Trächtigkeitsstatus zuverlässig beurteilen. Bei einem Abort ist eine umfassende Diagnostik erforderlich, um mögliche Infektionen oder hormonelle Störungen abzuklären.

Im Rahmen einer Trächtigkeitsuntersuchung lassen sich auch anatomische Veränderungen wie Zysten oder eine gestörte Gebärmutterschleimhaut (z. B. bei Endometritis) erkennen. Bleiben sie unerkannt, führt dies nicht selten zum Absterben des Embryos (Fruchttod). Bei Auffälligkeiten im Verlauf der Trächtigkeit sind sowohl infektiöse Ursachen, wie bakterielle oder virale Infektionen, als auch nicht infektiöse Faktoren, wie genetische Defekte, Nabelschnurumschlingungen oder Störungen der Plazentafunktion, abzuklären.

Eine Kontrollmaßnahme, die die Trächtigkeitsuntersuchung bietet, ist die frühzeitige Erkennung einer Doppelovulation, bei der sich zwei Embryonen entwickeln. Bei etwa ein bis zwei Prozent aller Trächtigkeiten kommt es beim Pferd zur Zwillingsträchtigkeit, die mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden ist. Da Stuten nur eine Plazenta ausbilden, reicht die Versorgung für zwei Fohlen meist nicht aus. In den meisten Fällen endet eine Zwillingsträchtigkeit mit einem Abort beider Embryonen. Wird die Trächtigkeit nicht unterbrochen, ist eines der geborenen Fohlen häufig unterentwickelt und anfällig für Erkrankungen. Um dieses Risiko zu minimieren, wird bei einer festgestellten Zwillingsträchtigkeit eine Zwillingsreduktion durch den Tierarzt vorgenommen, bei der ein Embryo entfernt wird.

Regelmäßige Untersuchungen von Stute und Fötus sind eine wichtige Sicherheitsmaßnahme. Dabei ist der Zeitpunkt einer Trächtigkeitsuntersuchung entscheidend.

Wann sollte eine Trächtigkeitsuntersuchung beim Pferd erfolgen?

Eine Trächtigkeitsuntersuchung beim Pferd sollte etwa zwei Wochen nach der Ovulation, also zwischen dem 15. und 18. Tag nach der erfolgten Besamung stattfinden. Eine Wiederholungsuntersuchung wird zwischen dem 30. und 40. Trächtigkeitstag empfohlen.

Eine Trächtigkeit ist bei der Stute bereits ab dem 15. Tag nach der Ovulation mittels transrektaler Ultraschalluntersuchung feststellbar. Ab dem 18. Tag liegt die Diagnosesicherheit bei etwa 98 %, da die Fruchtblase zu diesem Zeitpunkt eindeutig darstellbar ist. Aus diesem Grund gilt der 18. Tag als besonders zuverlässiger Zeitpunkt für die erste Trächtigkeitsuntersuchung.

Da in den ersten 30 Tagen ein erhöhtes Risiko für embryonale Verluste besteht, wird eine zweite Trächtigkeitsuntersuchung zwischen dem ersten und zweiten Monat nach der Besamung empfohlen. Erst zu diesem Zeitpunkt lässt sich eine Zwillingsträchtigkeit sicher ausschließen. Stuten, die zu diesem Zeitpunkt weiterhin tragend sind, haben eine hohe Wahrscheinlichkeit, ein Fohlen auszutragen.

Eine dritte Kontrolluntersuchung um den 60. Trächtigkeitstag ist optional und in der Regel nur bei klinischen Auffälligkeiten erforderlich. Auf Wunsch wird in diesem Rahmen auch eine Geschlechtsbestimmung des Fötus durchgeführt. Wenn bei den bisherigen Ultraschalluntersuchungen keine Auffälligkeiten festgestellt wurden und die Stute klinisch unauffällig ist, sind keine weiteren Kontrollen notwendig. In diesem Fall wird von einer normalen embryonalen Entwicklung ausgegangen.

Insbesondere bei Problemstuten empfiehlt sich jedoch eine zusätzliche Untersuchung im Herbst, da Aborte während der Weidesaison leicht unbemerkt bleiben. Verliert eine im Frühjahr als tragend eingestufte Stute ihr Fohlen unbemerkt im Sommer, wird sie weiterhin wie eine trächtige Stute betreut. Dies kann gesundheitliche Folgen haben und die weitere Zuchtplanung beeinträchtigen. Auch bei ungewöhnlichen Symptomen wie Scheidenausfluss, frühzeitigem Anschwellen des Euters oder nach einer Kolik sollte eine erneute Untersuchung erfolgen, um die Trächtigkeit zu überprüfen und die Gesundheit von Stute und Fohlen sicherzustellen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Trächtigkeitsuntersuchung durchzuführen.

Wie wird die Trächtigkeitsuntersuchung durchgeführt?

Die Trächtigkeitsuntersuchung bei Stuten wird primär mittels Ultraschall durchgeführt. Die Sonografie der Gebärmutter erfolgt transrektal (über das Rektum) oder transabdominal (durch die Bauchwand). Bei einer transrektalen Palpation wird die Gebärmutter durch das Rektum per Hand abgetastet. 

1. Ultraschall

Die wichtigste Methode zur Feststellung einer Trächtigkeit bei Stuten ist die Ultraschalluntersuchung. Die sonografische Untersuchung der Gebärmutter erfolgt entweder transrektal oder transabdominal. Bei der transrektalen Sonografie wird der Ultraschallkopf rektal eingeführt und direkt an die Gebärmutter herangeführt. Diese Methode ermöglicht eine hochauflösende Darstellung der Gebärmutter und des Embryos und gilt als Standardverfahren in der Trächtigkeitsdiagnostik beim Pferd. 

Die transabdominale Sonografie durch die Bauchwand wird in der Regel erst in fortgeschrittenen Trächtigkeitsstadien eingesetzt. Sie dient der ergänzenden Beurteilung des Embryos, wenn dieser bereits gewachsen ist.

Der Ultraschall ist das primäre Untersuchungsverfahren, um eine Schwangerschaft sicher festzustellen. Darüber hinaus ermöglicht er eine Einschätzung der embryonalen Entwicklung und die frühzeitige Erkennung von Auffälligkeiten oder krankhaften Veränderungen der Gebärmutter. Mithilfe der Trächtigkeitsuntersuchung per Ultraschall werden potenzielle Komplikationen rechtzeitig erkannt und bei Bedarf behandelt.

2. Transrektale palpatorische Unter­suchung

Eine weitere Methode zur Feststellung einer Trächtigkeit bei Pferden ist die transrektale Palpation. Dabei tastet der Tierarzt die Gebärmutter der Stute per Hand über das Rektum ab, um Veränderungen zu erfassen, die auf eine Trächtigkeit hinweisen. Typische Befunde wie ein erhöhter Uterustonus, asymmetrisch entwickelte Gebärmutterhörner oder eine Verlagerung des Uterus gelten als Hinweis für eine Trächtigkeit.

Durch das Abtasten der Gebärmutter lassen sich im Verlauf der Trächtigkeit Informationen über Lage, Größe und Konsistenz sowie über den Entwicklungsstand des Fötus gewinnen. Die Palpationsmethode erfordert ein hohes Maß an Erfahrung und anatomischem Fachwissen. In der Praxis wird sie häufig ergänzend zur transrektalen Sonografie eingesetzt. 

3. Hormonuntersuchung

Zur Feststellung einer Trächtigkeit eignen sich neben der Ultraschall- und der transrektalen palpatorischen Untersuchung auch hormonelle Testverfahren. Dabei werden Hormone im Blut oder Harn der Stute untersucht, die Rückschlüsse auf eine bestehende Trächtigkeit zulassen. 

PMSG (Pregnant Mare Serum Gonadotropin) ist ein Hormon, das ausschließlich von trächtigen Pferden zwischen dem 40. und dem 120. Tag der Trächtigkeit in der Gebärmutter produziert wird. Eine Blutuntersuchung auf PMSG ist zwischen dem 45. und dem 100. Tag nach der Ovulation angeraten. Ein positiver Nachweis bestätigt, dass eine Befruchtung stattgefunden hat. Doch auch nach einer Resorption bleibt das Hormon nachweisbar. Die Endometriumzellen produzieren es über Wochen hinweg, obwohl keine lebende Frucht mehr vorhanden ist. Daher sind falsch positive Ergebnisse möglich.

Ein aussagekräftiger Hormonmarker bei der Trächtigkeitsdiagnostik ist das Östronsulfat. Es wird bei Stuten ab dem 40. Tag der Trächtigkeit im Eierstock und zwischen dem 70. und 80. Tag in der fetoplazentaren Einheit gebildet. Als fetoplazentare Einheit wird die funktionelle Verbindung zwischen Fötus und Plazenta während der Trächtigkeit bezeichnet. Nur wenn Fötus und Plazenta gesund und funktionstüchtig sind, wird Östronsulfat in ausreichender Menge produziert, um es nachzuweisen. Östronsulfat lässt sich ab dem 100. Trächtigkeitstag sowohl im Blutserum als auch im Harn nachweisen. Bleibt der Nachweis von Östronsulfat bei einer Stute nach dem 110. Trächtigkeitstag aus, ist eine gestörte Entwicklung des Fötus in Betracht zu ziehen.

Zur Trächtigkeitsdiagnostik eignet sich auch die Bestimmung des Hormons Progesteron, das vom Gelbkörper (Corpus luteum) gebildet wird. Die Untersuchung ist jedoch nur in einem engen Zeitfenster zwischen dem 18. und 21. Tag nach dem Eisprung aussagekräftig. Da sich Gelbkörper unabhängig von einer Trächtigkeit im Zyklusverlauf bilden, kann der Test nicht zwischen einem zyklusbedingten und einem trächtigkeitsbedingten Gelbkörper unterscheiden. Ein erhöhter Progesteronspiegel zeigt lediglich, dass die Stute zum erwarteten Zeitpunkt nicht erneut rossig war.

Trächtigkeitsuntersuchung in der Pferdeklinik am Sorpesee

Die Trächtigkeitsuntersuchung zählt zu den gynäkologischen Schwerpunkten der Pferdeklinik am Sorpesee. Mithilfe mehrerer moderner Ultraschallgeräte führen wir unsere Untersuchungen sowohl in der Klinik als auch mobil im Heimatstall durch. Zusätzlich bieten wir eine tägliche ambulante gynäkologische Sprechstunde an.

Die gynäkologische Betreuung von Stuten gehört zum Leistungsspektrum der Pferdeklinik am Sorpesee. Dazu zählen die Durchführung künstlicher Besamungen bei Zuchtstuten, die Betreuung tragender Stuten sowie die Versorgung neugeborener Fohlen. 

Unsere Patienten profitieren von einem komfortablen Untersuchungsstand und einem erfahrenen Team, das seine Arbeit mit großer Leidenschaft ausübt. Auf diese Weise verläuft die Trächtigkeitsuntersuchung für jedes Pferd stressfrei und in ruhiger Atmosphäre.

Die Tierärztliche Klinik für Pferde am Sorpesee bietet zudem eine ambulante gynäkologische Sprechstunde an. Diese findet von Montag bis Samstag täglich zwischen 8:30 und 9:30 Uhr in der Klinik statt und richtet sich an Pferdebesitzer sowie Züchter, die ihre Stute reproduktionsmedizinisch betreuen lassen möchten. In der Sprechstunde werden nach vorheriger Anmeldung sämtliche gynäkologische Leistungen angeboten. Die mobile Reproduktionsmedizin, also die Betreuung vor Ort im Heimatstall, ist weiterhin Teil unseres umfassenden gynäkologischen Leistungsangebots.

Unser hauseigenes Labor ermöglicht darüber hinaus eine Sofortdiagnostik aller wichtigen Laborparameter direkt vor Ort in Sundern. Mit hochmodernen Analysegeräten erfassen wir in kurzer Zeit eine Vielzahl hämatologischer und klinisch-chemischer Werte. 

Wird im Rahmen der Trächtigkeitsuntersuchung festgestellt, dass keine Trächtigkeit vorliegt, erfolgt eine gezielte Abklärung möglicher Ursachen. Bei älteren Zuchtstuten zählen Endometriumzysten zu den häufigen Gründen für ein Ausbleiben der Trächtigkeit. Die Diagnose erfolgt mittels Ultraschall. Die Zysten werden anschließend hysteroskopisch und mithilfe modernster Laserchirurgie entfernt. Abschließend wird der Uterus mit steriler Kochsalzlösung gespült, um optimale Bedingungen für eine erfolgreiche Bedeckung zu schaffen.

Ergänzend zur klinischen Betreuung lädt die Pferdeklinik am Sorpesee regelmäßig zu kostenlosen Fortbildungsabenden für Züchter und zuchtinteressierte Pferdefreunde ein. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen stehen Informationen zu den Themen Trächtigkeitsuntersuchung, Monitoring, Fruchtbarkeitsstörungen, Vorbereitung auf die Zuchtsaison, Ablauf des Rossezyklus und verschiedene Möglichkeiten der Besamung.

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